Eine beein­dru­cken­de Ver­an­stal­tung konn­ten die Besu­cher am Sonn­tag, 14. April 2008, in der bis auf den letz­ten Platz gefüll­ten Klos­ter­kir­che in Oeling­hau­sen erle­ben.

Mit zum Teil musi­ka­lisch unter­mal­ten Text­bei­trä­gen und vie­len klei­ne­ren Orgel­stü­cken, die an Wil­fried Michel erin­ner­ten, wur­de sein erfolg­rei­ches Wir­ken in Oeling­hau­sen und sei­ne Tätig­keit als Kom­po­nist und Hoch­schul­pro­fes­sor gewür­digt.

Glanz­punkt war die Wie­der­ga­be sei­ner Kom­po­si­ti­on: “Trak­tu­ren für Orgel”, die ihm inter­na­tio­na­le Aner­ken­nung ver­schaff­te.

Wil­fried Michel, gebo­ren 1938 in Hüs­ten, berei­te­te sich bereits wäh­rend sei­ner Tisch­ler­leh­re bei Pro­fes­sor Kobeck, Arns­berg auf sein spä­te­res Musik­stu­di­um vor. Die­ses begann im Jah­re 1958 in Wien bei Pro­fes­sor Hei­ler und ende­te mit der Kon­zertrei­fe­prü­fung als Orga­nist. Es folg­ten bis 1973 Kom­po­si­ti­ons- und Ton­satz­stu­di­en bei Wolf­gang Fort­ner in Frei­burg, Semi­na­re über Live-Elek­tro­nik bei Mil­ko Kele­men und Gün­ther Becker in Stutt­gart und Düs­sel­dorf.

Seit den 1950er Jah­ren war Wil­fried Michel Orga­nist in der Pfarr- und Klos­ter­kir­che Oeling­hau­sen und initi­ier­te aus die­ser Posi­ti­on her­aus die Kon­zert­rei­he “Musi­ca Sacra Oeling­hau­sen”, die sich sehr bald einen fes­ten Platz im kul­tu­rel­len Ange­bot der Stadt Arns­berg und weit dar­über hin­aus erober­te. Das posi­ti­ve Mit­ein­an­der der Kir­chen­ge­mein­de, der Mari­an­hil­ler Mis­sio­na­re und des Freun­des- krei­ses, zu des­sen Grün­dern Wil­fried Michel eben­falls zählt, war das Erfolgs­re­zept der “Musi­ca Sacra” in den ers­ten Jahr­zehn­ten ihres Bestehens.

Von 1974 bis 1977 lehr­te Wil­fried Michel an der staat­li­chen Hoch­schu­le für West­fa­len-Lip­pe, Insti­tut Dort­mund. Seit 1997 war er Pro­fes­sor für Musik­theo­rie, Kom­po­si­ti­on und Impro­vi­sa­ti­on an der Staat­li­chen Musik­hoch­schu­le in Köln.

Urauf­füh­run­gen sei­ner zahl­rei­chen Kom­po­si­tio­nen für Orches­ter, Kam­mer­mu­sik und Orgel fan­den statt bei den Welt­mu­sik­fes­ten in Rot­ter­dam, Paris, Bos­ton, Rom und Bonn, in Donau­eschin­gen, in Mün­chen (musi­ca viva) sowie im WDR und NDR. Vier inter­na­tio­na­le Kom­po­si­ti­ons­prei­se krön­ten sei­ne Lauf­bahn.

Wil­fried Michel starb 1997 im Alter von 58 Jah­ren.