Unter diesem Motto lädt Gundula Hümmeke, Mitglied des Freundeskreises Oelinghausen, zu einer Führung in den Klostergarten ein.
Sonntag, 18. August, um 15 Uhr
Mitgebrachte Krautbunde werden anschließend um 17 Uhr im Festgottesdienst in der Klosterkirche geweiht.
Im Klostergarten Oelinghausen sind unter der Fülle von Heilpflanzen auch die typischen Heilkräuter eines Krautbundes zahlreich vertreten. Beim Rundgang durch den Garten können die Besucher Alant, Eberraute, Eisenkraut, Baldrian oder Wermut fühlen, riechen und schmecken: Pflanzen, die in der freien Natur selten geworden und oft schwer zu finden sind. Unsere Vorfahren wussten, dass Johanniskraut als Tee hilfreich bei Melancholie ist, Mädesüß das Fieber senkt, Wermut bei Kopfschmerz oder die Blüten der Königskerze bei Heiserkeit und Schmerzen in der Brust helfen.
Die Wurzeln des Brauchs der Kräuterweihe reichen bis weit in heidnische Zeiten zurück. Damit waren immer auch mythische Vorstellungen verbunden. So waren z.B. Baldrian und Dost den germanischen Göttern Baldur und Donar geweiht. Die gesegneten Kräuter wurden in Haus und Stallungen aufgehängt, bei Krankheit als Tee genommen und gegen Blitzeinschlag auch verbrannt. Sie sollten vor Krankheit, Missernte und jeglichem Unheil schützen. In Oelinghausen ist dieser Brauch schon im Jahre 1477 urkundlich erwähnt. Von der Segnung in einer Klosterkirche erhoffte man sich eine besondere Heilkraft.