Die Kirche des ehemaligen Prämonstratenserinnen-Klosters und heutige Pfarrkirche St. Peter, ein neunjochiger Raum mit großer Nonnenempore, zeigt Reste dreier Ausmalungsphasen des 14.–18. Jahrhunderts, die 1957–1960 freigelegt und restauriert wurden.
Aus dem 14. Jahrhundert stammen die weißgrauen Wandflächen mit rötlicher Quaderung. Die hellen Wandflächen mit reichen vegetabilen Ornamenten im Gewölbe datieren in das Jahr 1499. Im 18. Jahrhundert erhielten die Gewölbedienste eine rötliche Marmorierung.
Die durch Staubablagerungen unansehnlich gewordene und durch Ablösung der Malschicht und Mikroorganismen-Befall gefährdete Wandmalerei wurden im Jahr 1992 und im Frühjahr 2014 trocken gereinigt und mit Bindemittel gefestigt.
Links im Bild ist die historische Orgel von Klausing und Splitthofen (Prospekt) zu erkennen. Sie entstand im Zuge der Barockisierung der inneren Kirchenausstattung ab 1712 und hat zum Ruhm des Kloster Oelinghausen wesentlich beigetragen.
1174 Gründung eines Prämonstratenserklosters in Oelinghausen durch Signandus von Basthausen — zunächst als Doppelkloster.
1280 das Güterverzeichnis des Klosters berichtet von großem Landbesitz zwischen Lippe und Lenne. Um 1380 Bau der heutigen, gotischen Kirche an der Stelle einer romanischen Vorgängerkirche.
1390 Urkundliche Erwähnung einer Orgel.
Um 1460 werden gotische Kleinplastiken (wahrscheinlich für ein Altarretabel) geschaffen.
Ende des 15. Jahrhunderts Verfall der Klosterzucht, nachdem Jahrhunderte hindurch die vorbildliche Disziplin der Oelinghauser Nonnen gerühmt worden war.
1499 Entstehung der floralen Gewölbemalerei und der Wandbemalung (Engel mit Vorhang) im Bereich der früheren Schwalbennestorgel.
1582 bis 1641 Das Kloster wird als freiadeliges Damenstift geführt.
1583 bis 1588 Truppen des Erzbischofs Truchseß verwüsten das Kloster.
1599 Fürstbischof Theodor von Fürstenberg lässt eine neue Orgel und ein Positiv von dem berühmten Orgelbaumeister Martin de Mare erstellen.
1626 Für die verstorbene Äbtissin Ottilia von Fürstenberg wird durch den Künstler Gerhard Gröninger aus Münster ein Epitaph geschaffen.
1641 Gewaltsame Vertreibung der Stiftsdamen und Wiedereinführung der Prämonstratenserinnen.
1704 bis 1732 unter Propst Theodor Sauter erhält der Kirchenraum seine barocke Ausstattung.
1714 Die Orgel erhält durch den Orgelbauer Bernhard Klausing aus Herford ihre heutige Struktur.
1788 Visitation und Entlassung des Propstes Schelle — später erfolgt seine Rehabilitierung.
1804 Das Kloster wird aufgelöst.
1828 Kauf des Klostergutes durch den Grafen von Fürstenberg-Herdringen.
1845 In diesem Jahr stirbt der Prämonstratensermönch Johann von Hagel in Oelinghausen.
1904 Die zu Hüsten gehörende Pfarrei Oelinghausen wird selbstständig. Der erste Pfarrer ist Anton Dünnebacke.
1953 bis 1991 Mariannhiller Missionare kommen nach Oelinghausen. Beginn umfassender Restaurierungsarbeiten von Kirche und Kloster.
1963 Die romanische Krypta wird Gnadenkapelle.
1983 Gründung des Freundeskreises Oelinghausen e.V.
1992 Schwestern der Gemeinschaft der hl. Maria Magdalena Postel beziehen das Kloster.