Die historische Orgel im Kloster Oelinghausen Freundeskreis Oelinghausen e.V.

 

Hauptwerk I

Praestant
Bardun
RohrFlaute
Octava
Flaute Duse
Spitzflaute
SexquiAltera
Mixtur 4-fach
Cimbal 3-fach
Trompett B+D

Brustwerk II

Gedact
Duesflöt
Octava
Octav
Mixtur

Pedal
Subbass
Octava
Octav
Posaun

C, D - c³
8'
16'
8'
4'
4'
2'
3-fach 2 2/3'
2'
1 1/3'
8'

C, D - c³
8'
4'
4'
2'
3-fach 1'

C, D - d1
Subbass 16'
Octava 8'
Octav 4'
Posaun 16'

[Springlade 2002]
1599
1599
1717
um 1555
1717
vor 1586
1599/1717
1599
1717
1989/2002

[hist. Schleiflade 1717]
1717
1599
vor 1586/2002
vor 1586
2002

[Schleiflade 2002]
2002
2002
2002
 
Spieltisch nach der Restaurierung 2002 1986/2002: Schiebekoppel II/I, PedalCoppel I/P,
Tremulant, Stern, Windversorgung über 3 Keilbälge
Stimmtonhöhe: a1 = 470,8 Hz (bei 15 Grad Celsius)
Stimmsystem: ungleichstufig temperiert (Temperierung wurde aus dem Befund am historischen Pfeifenmaterial entwickelt)
 
 

Chronologie

1586
Die Register "Spitzflaute 2´", "Octava 2´" und "Principal 4´" werden von einem unbekannten Orgelbauer erstellt.
Am 2. Februar, Maria Lichtmeß, werden die Orgeln in der Klosterkirche durch die Truppen des Martin Schenk zerstört.

1599
Martin de Mare baut eine neue Orgel, an der Stelle, an der sie auch heute noch steht und verwendet das ihm zur Verfügung stehende, 1586 nicht zerstörte Material der Vorgängerorgeln. Neu hinzugefügt werden die von ihm gebauten Register "Praestant 8´", "Mixtur (4-fach)", "Bardun 16´" und "Duesflöt 4´" auf Schleifladen.

1713
Johann Berenhard Klausing beginnt mit Erneuerungs- und Erweiterungsarbeiten: Die Schleiflade des Hauptwerkes wird durch eine Springlade ersetzt. Die Register "Cimbal (3-Chor)", "Flaute Duse 4´", "Rohrflöte 8´" und "Gedact 8´" werden neu gebaut; das "Sesquialter (3fach)" baut er aus neuem, eigenen Pfeifenmaterial (Octave und Terz) sowie aus der 2-2/3-Quiten von Martin de Mare. Die Orgel erhält außerdem 3 Keilbälge.

1717
Die Erneuerungs- und Erweiterungsarbeiten von Bernhard Klausing sind abgeschlossen. Die Orgel hat ihren heutigen Prospekt

1844
Die Orgel erhält durch die Orgelbauer Ahmer aus Soest einen Magazinbalg. Die alten Keilbälge von Klausing werden stillgelegt, einer wird entfernt.

1867
Umfangreiche Umbauten durch den Orgelbauer Adam Fischer, Hirschberg. Ersatz von Mixtur und Holzregal im Brustwerk durch Gambe 8´ und Oktav 4´.
Die von Bernhard Klausing gebaute Springlade des Hauptwerkes wird zur Schleiflade umgebaut. Die Spielanlage wird auf die Südseite des Gehäuses verlegt.

1935
Bei Stromausfällen kommen immer noch die beiden in der Orgel verbliebenen Keilbälge von Bernhard Klausing zum Einsatz.

1963
Erweiterungs- und Renovierungsarbeiten werden von der Firma Breil, Dorsten, durchgeführt. Die Orgel erhält ein selbständiges Pedal. Um es im Gehäuse unterbringen zu können, wird im Balghaus Platz geschaffen: Die 2 verbliebenen Keilbälge werden entfernt und Teile der eichenen Stütz- und Trägerbalken herausgesägt und durch Stahlprofile ersetzt. Die neuen Pedalregister sind "Subbaß 16´", "Gedacktbaß 8´", "Nachthorn 2´", "Mixtur (5-fach)"
und "Schalmei 4´".
Bau einer neuen Windversorgung mit Gebläse und Magazinbalg.
Die 1867 umgebaute Hauptwerkswindlade (ehemalige Springlade von Bernhard Klausing) wird durch einen Neubau ersetzt und ist seitdem verschollen.
Erneuerung von Trompete 8` im Hauptwerk, sowie Mixtur und Holzregal im Brustwerk.
Rückverlegung der Spielanlage an ihren ursprünglichen Platz unter dem Brustwerk.

1987
Eine Reinigung der Pfeifen ermöglicht es erstmalig die historischen Bauschichten des Pfeifenbestandes genau zu dokumentieren. Dabei werden über 3.000 Tonsignaturen erfaßt.

1985-1989
Die Register "Vox Humana 8´" (1985), "Posaune 16´" (1986) werden von dem Orgelbauer Hans Peter Mebold aus Siegen neu erstellt. Die Register "Regal 8´" und "Trompete 8´" werden nach Mensuren von Christian Klausing, Ochtersum, umgebaut bzw. rekonstruiert.

1999-2002
Restaurierung durch die Orgelbaufirma Th. Kuhn AG, Männedorf (Schweiz).
Restaurierung des historischen Pfeifenmaterials von 1555, 1599 und 1717. Wiederherstellung der alten Windcharakteristik von 1717 mit drei Keilbälgen und Ersatz der Hauptwerksschleiflade von 1963 durch eine einfache Springlade. Dazu Reduzierung des Pedals von 7 auf 4 Register (Herausnahme der drei Breil-Register von 1963 Nachthorn 2´, Schalmey 4´ und Mixtur 5fach) und Neubau einer Pedal-Schleiflade. Neubau von Subbass 16´ (Eiche statt Kiefer) und Erneuerung der Posaunenbecher. Neubau der Hauptwerks-Trompete 8´ (1989) unter Verwendung der vorhandenen Köpfe und Kehlen und der Brustwerks-Mixtur (1963).
Entfernung der Stahlträger (1963) und Wiederherstellung der eichenen Tragkonstruktion.
Neuanfertigung von Ton- und Registertrakturen nach barockem Vorbild.
Rückführung des 1963 modern gestalteten Spieltischs auf eine 1717 entsprechende Ausführung.

 
   
 
   
 
   
 
Der barocke Orgelprospekt wurde im
Jahr 1717 von dem Künstler Wilhelm Splitthofen aus Vollbringen geschaffen.
Die Fassung stammt von Alexander Ruell
aus Münster.




 

Anfang | Geschichte | Startseite | Aktuelles