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Das neugotisch geprägte
Museumsgebäude
Errichtet wurde es im Jahre 1905 als landwirtschaftliches
Wirtschaftsgebäude aus Bruchsteinmauerwerk mit geputzten
Fenstereinfassungen. An der lebhaft strukturierten Eingangsfassade
ist die Veränderungsgeschichte des Gebäudes, die
mit dem Bedeutungsverlust der Landwirtschaft im Kloster-
bzw. Pfarrbetrieb einhergehen dürfte, deutlich ablesbar.
Da
die Kirchengemeinde für das sanierungsbedürftige
Gebäude keine Verwendungsmöglichkeiten sah, übernahm
der Freundeskreis Oelinghausen das Baudenkmal zur Einrichtung
eines Klostergartenmuseums. Der beabsichtigte Abriss konnte
damit verhindert werden und somit die Raumwirkung innerhalb
des Gebäudekomplexes: Kirche - Kloster - Fachwerkbau
- Praxis - Klostermauer und Klostergartenmuseum erhalten
bleiben.
Es
folgten umfangreiche Umgestaltungs- und Restaurierungsarbeiten,
die von Frau Dr. Kaiser vom Westfälischen Amt für
Denkmalpflege in Münster und von Vertretern des Freundeskreises
aktiv begleitet wurden. 2005 konnte die Baumaßnahme
erfolgreich abgeschlossen werden.
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Eingangsseite
des Klostergartenmuseums. Das Gebäude wurde 1905 in neugotischem
Stil errichtet.
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Der
Wegweiser am Klostergartenmuseums verweist auf sehenswerte
Gartenanlagen in der Umgebung.
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Das Museumskonzept
Die
Ausstellung im Gebäudeinnern ist in verschiedene Stationen
gegliedert und gibt Antwort auf die Frage, was zu einem
Klostergarten gehörte, wie er angelegt wurde, welche
Aufgaben er hatte und wie er sich im Laufe der Zeit wandelte.
Die klimatischen Veränderungen der letzten tausend
Jahre werden dabei ebenso beleuchtet wie "das lebende
Archiv" – die wichtigsten Gartenpflanzen, die
an einer nachgebauten Mauer im Museum ranken und klettern.
"Zu den Besonderheiten der Oelinghauser Pflanzen gehören
beispielsweise Osterluzei, Apfelrose und Süßdolde",
so Dr. Bertzen. Auch eine Klosterapotheke zeigt das Museum
– hier wurden Heilpflanzen getrocknet und zu Drogen
verarbeitet.
In
einer Themenecke wird über die Methode der "Dendrochronologie"
= "Baumzeitlehre" informiert, mit der Fällungsdaten
jahrringbildender Hölzer ermittelt werden können.
Sie dient in der Bauforschung u.a. der Altersbestimmung
von Bauhölzern und bietet die Möglichkeit, Entstehungs-
und Veränderungs- chronologien (Bauabschnitte) in historischen
Gebäuden, z.B. Kirchen, übersichtlich darzustellen.
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Hierzu
befindet sich im Klostergartenmuseum eine Sammlung von Balkenscheiben
und Bohrkernen mit den Jahrringfolgen der Eiche unserer Region
ab etwa 950 n.Chr. bis heute (s. links u. unten).
Die Jahrringbreiten sind das Ergebnis der Wuchsbedingungen ihrer
Entstehungsjahre. Sie fallen von Jahr zu Jahr unterschiedlich
aus und bilden ein historisch einmaliges Muster von schmalen
und breiten Jahrringen. Bei Bäumen der gleichen Art, die
zeitgleich unter gleichen klimatischen Bedingungen gewachsen
sind, findet man eine deutliche Übereinstimmung dieser
Jahrringmuster (Jahrringkurven). Weisen zwei vergleichbare Jahrringkurven
- eine bereits datierte Ringfolge (Referenzkurve) und eine nicht
datierte Ringfolge (Einzelkurve) - in einer bestimmten Zeitlage
ausreichende Ähnlichkeit auf, so ist die nicht datierte
Einzelkurve durch die Referenzkurve ebenfalls datiert.
Die dendrochronologische Datierung setzt also die Existenz einer
bereits datierten Vergleichskurve voraus, die bis mindestens
in die Zeit zurückreicht, in der das zu datierende Holz
gewachsen ist. Für die Eiche ist dieser Jahreskalender
lückenlos belegt bis zum Jahr 7237 v.Chr. und umfasst somit
mehr als 9200 Jahre (s. Schriftenreihe zur Dendrochronologie
und Bauforschung, Köln, 1990).
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Blick
in ins Erdgeschoss des Museums. Das Obergeschoss ist als Vortrags-
und Ausstellungsraum gestaltet.
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Links
oben: der Apothekerschrank aus Klosterbeständen, Anfang
19. Jh.,
rechts oben und unten: Blicke in den Ausstellungs- und Vortragsraum.
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